Von den Ursprüngen der Menschen
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Das Erwachen der Menschen begann unter dem Schatten Ieahrs in der Sklaverei. Es scheint, als hätten die Menschen den Elben eines voraus, und dies ist die Nähe zu den Göttern. Gelehrte der Elben vermuten, vielleicht liege dies an den verderbten Lehren der Drachen, von denen die Elben zuviel gekostet haben.

Die bekannteste Gladiatorenschule befand sich in Tanar, wo im riesigen Stadion eine Ablaufrinne eingelassen war, durch die das Blut zu den verderbten Tempeln floß.

Der berühmteste und letzte aller Gladiatoren war Yak, und dies war er, obwohl er nie in seinem Leben ein Waffe anrühren sollte und allein der Überlegenheit seines Geistes und seines Körpers vertraute.

Seinen berühmtesten und letzten Kampf in der Arena focht er aus, nachdem man ihn wegen aufrührerischer Reden zu einem Kampf zwang, der schier aussichtslos erscheinen sollte.

Der Herr der Arena war aber Arun-Astatelis, ein Dunkelelb, der weithin dafür bekannt war, daß in ihm die Grausamkeit und Perfidie seiner Rasse ihren Zenit erreichten.

Und er ließ Yak antreten, unbewaffnet gegen Dub, den Oger, sein Lieblingssklave, Aufpasser und Meister aller Gladiatoren, der auf eine lange Karriere im Heere Ieahrs zurückblickte, und von dem man munkelte, auf ihm liege die Gunst des schwarzen Herrschers. Er war gerüstet in Platten von schwarzem Adamant und er trug eine Waffe, die Kälte zu verströmen schien wider alle, die auch nur in ihre entfernte Nähe kamen.

So trat Yak ihm entgegen, und mit Behendigkeit wich er den Schlägen seines Gegners aus, und als dieser ermattete, sprang er ihn an und fällte ihn mit einem Tritt, der ihm das Genick brach.

Entsetzen befiel Arun-Astatelis, denn es war von jeher Brauch gewesen zu verkünden, wer den Champion der Gladiatoren schlage, dem gebühre die Freiheit.

Und so blickte er Yak an. Die Menge der riesigen Arena verstummte. Er sprach zu Yak: „Du hast Großes geleistet. Eigentlich gebührte dir nun die Freiheit. Und die einzige Freiheit für euch Menschen liegt ja, wie in eurem erbärmlichen Glauben meint, in einem Land, das jenseits vom Tod liegt.

So will ich dir einen Tod von der Hand meines Foltermeisters schenken, wie er einem Aufrührer gebührt".

Gelächter erhob sich in den Reihen der Dunkelelben, doch es verstummte urplötzlich, als Yak seine Stimme erhob und fragte: "Was, Arun-Astatelis, denkt ihr, hindere mich daran, euch zu töten?"

Arun-Astatelis schrie, angesichts der Unverforenheit, daß ein Sklave es gewagt hatte, seine Stimme zu erheben, und dies in solchen Worten, an ihn, den Herren über Leben und Tod, vor dem selbst die meisten Dunkelelben zitterten: "Tötet ihn!"

Und Yak lief auf Arun-Astatelis zu, wich geschickt den Speeren aus, die die Wachen geschleudert hatten, sprang sie an, wo immer sie im Weg standen, fällte sie mit Hieben und Tritten; und stand vor Arun-Astatelis, der zitternd und bleich nicht einmal daran gedacht hatte, sein mattglänzendes schwarzes Schwert zu ziehen; ließ ihm lächelnd Zeit dies nachzuholen, und tötete diesen.

Die Zuschauer schrieen auf und verließen fluchtartig das Stadion.

 

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