Der Verein

Der Verein wurde im Jahr 1991 gegründet und ist seit dem 12.02.1992 im Heidelberger Vereinsregister eingetragen. Seit Anfang 1996 ist der Verein zur Förderung mittelalterlicher Spiele durch das Finanzamt Heidelberg als gemeinnützig anerkannt.

Anfangs war es nur eine kleine Gruppe von jungen Leuten aus dem Raum Heidelberg, hauptsächlich Schüler, Studenten und Azubis, die ihre Freizeit sinnvoll und spannend miteinander gestalten wollten. Heute zählt der Verein über 200 Mitglieder aus ganz Deutschland, unter denen nahezu alle Berufsgruppen vertreten sind.

Was als spontanes Treffen unter Freunden begonnen hatte, ist nun zu einer festen Einrichtung geworden. Mittlerweile organisiert der Verein zur Förderung mittelalterlicher Spiele mindestens eine "Abenteuerfreizeit" im Jahr, meistens sind es sogar drei bis vier. Die Teilnehmerzahl schwankt je nach Dauer der Treffen zwischen 40 und 250 Spielbegeisterten.

Eine "Abenteuerfreizeit" im herkömmlichen Sinne kann sicher nicht das bewerkstelligen, was eine Veranstaltung der "Dilettanten", wie sich die Heidelberger selbstironisch nennen, zu vollbringen vermag. Gemeinsames Erarbeiten der Kultur und Lebensweise des Mittelalters, verantwortungsbewußter Umgang mit der Natur, Selbstbestimmung, gesellschaftliche Mitverantwortung und soziales Engagement sind die Stichworte, denen in der Vereinssatzung genausoviel Wert beigemessen wird wie in der praktischen Umsetzung bei den Freizeiten.

Daß es dabei nicht um die trockene Aufarbeitung von reiner Historie geht, kann jeder bestätigen, der schon einmal Gast bei den "Dilettanten" gewesen ist. Die Fantasie steht im Vordergrund der Spielgestaltung und so tummeln sich neben den gewöhnlichen Ritter, Bauern und Adelsfrauen auch schöne Elfen, lustige Kobolde oder bösartige Orks. Die Spieler haben im Laufe der Jahre eine komplette eigene Welt, "Adalonde", erschaffen, in der es fiktive Länder, Herrscher, Religionen, Handelsverflechtungen, ja sogar politische Intrigen gibt. Für Außenstehende ist es fast unglaublich, mit welcher Liebe zum Detail manche Kreativen eine Sache ausgearbeitet haben. Vorbild dabei ist natürlich J.R.R. Tolkiens "Herr der Ringe", der als Klasssiker der Fantasy-Literatur und als Inspiration der meisten modernen Autoren dieses Genres gilt und dessen "Mittelerde" ebenso liebevoll gestaltet ist.

Der Aufwand, der betrieben werden muß, um eine "Abenteuerfreizeit" in diesem Stil organisieren zu können ist enorm. Abgesehen von den technischen Voraussetzungen, sprich die Beschaffung eines Spielgebietes mit dem entsprechenden Ambiente, Behördengänge, Versicherungen, Unterbringung der Teilnehmer, Verpflegung, sanitäre Anlagen, Brandschutz, Müllentsorgung bzw. -vermeidung etc, gilt es im Vorfeld einer Veranstaltung den Spielinhalt, sozusagen die Story zu erarbeiten.

In den meisten Fällen beginnt die Planung bereits etliche Monate vor Spielbeginn. Da es kein festes Organisations-Team gibt, ist die Mithilfe von allen gefragt. So kommt es, daß sich fast jedes Jahr andere Leute zusammenfinden, um mit ihren Ideen ein Spiel zu verwirklichen. Die Story entsteht, indem zunächst ein Ort auf der fiktiven Welt ausgesucht wird, der der Handlungsort für das aktuelle Geschehen sein soll. Anschließend erfindet man einen groben Handlungsrahmen. Ist dieser Rahmen gegeben, werden die Mitspieler aktiv.

Jeder Teilnehmer muß sich selber überlegen, wie er sich in die Handlung einbringen möchte. Solange es einigermaßen zum Rahmen und zur Welt paßt, ist hier keine Einschränkung der Kreativität zu erwarten. Nun muß ein Lebenslauf des erdachten Charakters angefertigt werden. Name, Herkunft, Beruf, Lebensziel, das alles wird aufgeschrieben und anschließend an die Story-Organisatoren geschickt.

Für die beginnt nun die eigentliche Arbeit. Sie lesen Hunderte von Geschichten und überlegen sich, wie diese in den Handlungsrahmen eingewebt werden. Jeder Charakter bekommt eine Information, die ihn mit der Handlung und den anderen Personen verbindet. Möglichkeiten, die Charaktere miteinander zu verknüpfen gibt es viele. Niemand erhält allerdings ein vorgefertigtes Drehbuch. Mit Beginn des Spiels endet der Zugriff der Organisatoren auf die einzelnen Gestalten. Freie Interaktion heißt die Devise. Die Spielleitung ist dann nur noch dafür da, sich um den groben Ablauf zu kümmern und Mißverständnisse aus der Welt zu räumen.

Ausgestattet mit Kostümen, bei denen die Authentizität oft hinter der Fantasie zurücksteht, haben die jungen Leute nun die Möglichkeit, eine Woche lang ein völlig anderes Leben zu führen. Ein Traum, den sicher jeder schon einmal geträumt hat. Die Situationen, die das Spiel für die Teilnehmer bereit hält, fördern soziale und kreative Talente, die im "wirklichen" Leben leider oft genug versteckt bleiben. Außerdem muß sich jeder während der Veranstaltung auch für deren Gelingen einsetzen. Doch trotz Küchendienst oder Aufräumarbeiten bleibt der Spaß immer im Vordergrund, und so ist es wohl auch kein Wunder, daß sich Jahr für Jahr mehr Interessenten melden.

 

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